Bonner Bildungsfonds

Schulhündin Merle: für die Seele und zum Streicheln

HendricksJahnschule

Merle ist zwar erst sieben Monate alt, aber jetzt schon der Liebling der ganzen Schule. Damit auch sie lernt, wie sich eine „richtige“ Schulhündin verhält, bekommt sie gemeinsam mit ihrem Herrchen, dem Hausmeister der Jahnschule in Graurheindorf, eine Ausbildung. Diese macht der Bonner Bildungsfonds möglich.

Es liegt ein Strahlen auf den Gesichtern der Kinder in der vierten Klasse. Heute kommt die Schulhündin Merle in den Unterricht. Die Kinder sitzen im Kreis und Merle wird fröhlich hereingerufen. Die Hündin schnuppert erst einmal den Klassenraum, dann kommt sie in den Stuhlkreis zu den Kindern und schnuppert an einzelnen Kinderhänden. Nach der vorsichtigen Begrüßung dürfen die Kinder Merle streicheln. Behutsam gehen sie mit dem Tier um. Es ist zu spüren, wie gut ihnen dieser Kontakt tut. Sie beobachten die Schulhündin aufmerksam. Merle zeigt, wie gut sie hören kann und vor allem, wie gut sie „Leckerchen“ finden kann, auch wenn sie versteckt sind. Zum Abschied darf jedes Kind Merle eine kleine Leckerei geben.

Nach dem Besuch der Schulhündin frage ich die Kinder: „Wer hat denn von euch Angst vor Hunden gehabt, bevor ihr Merle kanntet?“ Weit mehr als die Hälfte der Finger schnellen in die Höhe. „Wer von euch hat denn heute noch Angst vor Hunden?“  Zwei Finger werden gestreckt. Aber selbst diese Kinder lassen es nun zu, dass Merle an ihnen vorbeigeht.

Gemeinsam mit dem Klassenlehrer haben die Kinder im Vorfeld 10 Regeln für den Umgang mit der Schuhhündin erarbeitet.  In der Jahnschule weiß man um die therapeutischen Möglichkeiten einer tiergestützten Pädagogik. Ein Hund hat keine Erwartungen, kennt keine Vorurteile und ist gerade Kindern gegenüber meist freundlich gesinnt. Ausgebildete Schulhunde vermitteln Kindern Anerkennung, Aufmerksamkeit, Nähe, Sicherheit und Geborgenheit. All das spüren die Kinder und haben Merle so schnell in ihr Herz geschlossen.