„Ich kann das nicht“, ist die erste Aussage, die wir an diesem Morgen von den Kindern zu hören bekommen. Sechs Vorschulkinder – alles Mädchen – sind heute bei Frau Krause. Die Kunstpädagogin kommt einmal in der die Woche in die Kita Siemensstraße und die Kinder freuen sich auf diese Stunde. Im Wechsel lernen die Jungen und die Mädchen im letzten Kindergartenjahr nicht nur Techniken, sondern sie haben hier einen besonderen Erfahrungsraum, in dem sie sich künstlerisch ausdrücken können. In diesem Prozess erleben sie, dass sie mit Ausdauer, Beobachtung und Freude etwas (er-)schaffen können. Das Projekt wird vom Bonner Bildungsfonds gefördert. Heute malen die Kids Ernie. Frau Krause hat dazu eine Handpuppe mitgebracht: Schwarze Haare, gesteifter Pullover, blaue Hose, Ohren, Mund, eine dicke Nase. Die Kinder beobachten ihr Modell genau, erkennen Farben, Formen, Muster und suchen schließlich ihren Weg, das Gesehene auf ein großes Blatt Papier zu bringen. Behutsam unterstützt Frau Krause diesen individuellen Schaffensprozess, dem eine Phase genauen Beobachtens vorangeht. Zögerlich beginnen einige Mädchen mit kleineren Strichen die Blattaufteilung, andere gestalten bereits mit kräftigen Strichen …