Adventskalender
Tür13

„Wenn ich an Weihnachten denke, kommt mir in dieser Phase eines langen Lebens ein bunter Teppich von Erinnerungen in den Sinn, frohe, traurige und glückliche. Und die Weihnachtskrippe, die noch wenige Figuren von der Krippe der Eltern aus den 1930er Jahren bewahrt. Hinzu kamen dann zeitgemäßere Figuren, sensibel modelliert und geschenkt von einer Freundin, sowie lebendige kleine Gestalten aus dem Geist der Volkskunst in Südfrankreich, Santons, die Holzsammlerin, der Ziegenhirt etc. Wer Neapel etwas kennt, weiß, wie bedeutsam in dieser alten Stadt die Kunst der Weihnachtskrippen ist. So gelangten auch zu unserer Krippe einige der volkstümlichen Figuren von Neapel, z. B. der Flötenspieler, die Wasserträgerin.

Volkstümlich und dem Alltag nahe war auch das Krippenspiel, das Franz von Assisi zu Anfang des 13. Jahrhunderts organisierte.

Oft ist, wie wir wissen, der Weg aus dem Alltag zur Krippe von Bethlehem recht weit. Es sind Figuren des Alltags, die sich um das Kind, das neue Leben, sammeln und auf das sie ihre Hoffnung setzen.“

Der Theologe Karl Rahner SJ (1904 – 1984) schrieb das folgende gerade in unsere Zeit, die wir bestehen wollen, passende Gedicht:

Hoffnung
Es ist nicht die Zeit, um zu ernten
Es ist auch nicht die Zeit, um zu säen
Es ist die Zeit,
uns in winterlicher Dunkelheit
um das Feuer zu scharen
und den gefrorenen Acker
in Treue geduldig zu hüten.
Andere haben vor uns gesät,
andere werden nach uns ernten.
An uns ist es jetzt
In Kälte und Dunkelheit
beieinander zu bleiben und unentwegt
wachzuhalten die Hoffnung.
Das ist uns aufgegeben.
In winterlicher Zeit.